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11 Seiten, PDF-E-Book
Erschienen: Juli 2008
Bestell-Nr.: 26112
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Vera Kattermann

Soziales Erinnern als identifikatorischer Prozess: Das Beispiel der südafrikanischen Wahrheits- und Versöhnungskommission (PDF)

psychosozial 112 (2008), 77-87

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Vorgestellt wird die Arbeit und Zielsetzung der südafrikanischen Wahrheits- und Versöhnungskommission und die durchgeführten Anhörungsformen. Drei Hauptgremien arbeiteten an den Aufträgen: das Komitee für Menschenrechtsverletzung, das Amnestierungskomitee sowie das Komitee der Wiedergutmachung. Für eine umfassende Analyse der Bedeutungen der südafrikanischen Vergangenheitsbewältigung wird die Theorie des englischen Ethnologen Victor Turner vorgestellt, nach dessen Auffassung Rituale ein immer wiederkehrendes Motiv verbindet, nämlich die Bearbeitung eines gesellschaftlichen Übergangszustands. Nach Turner dient das Ritual dazu, die soziale Krise aufzufangen und im Sinne eines gesellschaftlichen Neuanfangs zu transformieren. Dieser Prozess wird anhand eines Fallbeispiels eines Anhörungsausschnitts der Wahrheitskommission nachvollzogen. In diesem Beispiel, in dem die Anklage einer weißen Witwe und das offenkundige Ressentiment eines schwarzen Gremiumsmitglieds aufeinander stoßen, wird deutlich, dass die Anhörungen in ihrer ritualisierten Form nicht nur eine Chance für die im Erinnern reaktualisierte Konfliktspannungsbindung boten, sondern auch ein Forum, innerhalb dessen der Versöhnungsdiskurs artikuliert und affirmiert werden konnte. Damit wurden identifikatorische Prozesse wirksam, in denen der Konflikt zwischen individuellen Anliegen und Interessen und gesellschaftlichen und machtpolitischen Notwendigkeiten zumindest ansatzweise aufgelöst werden konnte.

Stichworte: Ethnische und nationale Diskriminierung, Rassismus, Hassmotivierte Straftaten, Konfliktlösung, Soziale Identität, Menschenrechte, Bräuche

Keywords: Race and Ethnic Discrimination, Racism, Hate Crimes, Conflict Resolution, Social Identity, Human Rights, Rites (Nonreligious)
Ada Borkenhagen & Elmar Brähler S. 7–11Die nackte Scham - theoretische und empirische Aspekte des aktuellen Trends zur weiblichen Teil- bzw. Vollintimrasur (PDF)
psychosozial 112 (2008), 7-11
Elisabeth RohrS. 13–22Körpermanipulationen in der weiblichen Adoleszenz am Beispiel von Piercings und Tattoos (PDF)
psychosozial 112 (2008), 13-22
Ada BorkenhagenS. 23–29Designervagina - Enhancement des weiblichen Lustempfindens mittels kosmetischer Chirurgie. Zur sozialen Konstruktion weiblicher kosmetischer Genitalchirurgie (PDF)
psychosozial 112 (2008), 23-29
Isabell Utz-Billing & Herbert Kentenich S. 31–39Weibliche Genitalverstümmelung - eine Intimmodifikation mit langer Tradition (PDF)
psychosozial 112 (2008), 31-39
Matthias FranzS. 41–55Vom Kindesopfer zur Beschneidung. Zur interkulturellen Psychodynamik eines archaischen Genitaltraumas (PDF)
psychosozial 112 (2008), 41-55
Erich KastenS. 56–64Genitale BodyModification bei Männern (PDF)
psychosozial 112 (2008), 56-64
Aglaja Stirn & Patrick Weigand S. 65–73Intimpiercing (PDF)
psychosozial 112 (2008), 65-73
Vera KattermannS. 77–87Soziales Erinnern als identifikatorischer Prozess: Das Beispiel der südafrikanischen Wahrheits- und Versöhnungskommission (PDF)
psychosozial 112 (2008), 77-87
Götz EisenbergS. 89–96Alles mitreißen in den Untergang. In den westlichen Metropolen scheint sich der Amoklauf als ein »Modell des Fehlverhaltens« zu etablieren (PDF)
psychosozial 112 (2008), 89-96
Gert Hellerich & Daniel White S. 97–107Eine postmoderne Auseinandersetzung mit dem Begriff »Sinnhaftigkeit« der Moderne (PDF)
psychosozial 112 (2008), 97-107
David RosenfeldS. 108–127Psychotische Abhängigkeit von Videospielen (PDF)
psychosozial 112 (2008), 108-127
Stephan Ellinger & Andreas Leschinger S. 129–141Kultur und psychische Erkrankungen in Schweden. Zur Bedeutung der Homogenisierung für die Anerkennungsproblematik (PDF)
psychosozial 112 (2008), 129-141