Michael Lukas Moeller
Zwiegesprächsnetze als entgegenkommende Versorgung. Der Dritte Weg angewandter Psychoanalyse (PDF)
psychosozial 81 (2000), 41-61
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Im Sinne einer Kollage wird die bisherige Enstehungsgeschichte und der Aufbau von Zwiegesprächsnetzwerken in zehn Städten Deutschlands, Österreichs, Italiens und der Schweiz als Beispiel für eine Form der entgegenkommenden Anwendung von Psychoanalyse und Gruppenanalyse skizziert. Dabei gilt das besondere Augenmerk den unsichtbaren Wurzeln dieser Initiative im Sinne einer meist kryptomnestischen Tradierung wissenschaftlicher Grundideen. Aus der Matrix vorwiegend unbewusster und vielschichtiger Beziehungen in der psychoanalytischen Gemeinschaft, die an der einstigen Gießener Psychosomatischen Universitätsklinik wesentlich durch Horst-Eberhard Richter geprägt war, ergeben sich im Rückblick verblüffende Zusammenhänge der Einstellungen und Projekte, die original erscheinen und doch ihr vermeintlich autonomes Auftreten einer komplexen ableitbaren Herkunft aus vorangegangenen informellen und engen Beziehungen verdanken. So sind die drei Hauptwurzeln der Netzwerke von Zweiergesprächen - die familienorientierte Paardynamik, die Bedeutung der autonomen Entwicklung ohne Expertenabhängigkeit und das Herausgehen aus dem psychoanalytischen Ort hinter der Couch - ohne das Interesse von Horst-Eberhard Richter an Paar und Familie, ohne seine Ermutigung, der Selbstentwicklung zu vertrauen, und ohne sein soziales Engagement undenkbar.
Stichworte: Psychosoziale Dienste, Telefonische Hilfsdienste, Psychoanalytische Therapie, Gesundheitsversorgungssystem, Theorien
Keywords: Mental Health Services, Hot Line Services, Psychoanalysis, Health Care Delivery, Theories
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