Annelore Werthmann
Hildegard von Bingen auf der Couch. Visualisieren als narzißtisches Symptom (PDF)
psychosozial 81 (2000), 63-74
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Die künstlerische Kreativität der mittelalterlichen Visionärin und Heiligen Hildegard von Bingen (1098 bis 1179) wird aus psychoanalytischer Perspektive erörtert. Hildegards Charakterverarbeitung wird als gelungene narzisstische Lösung beschrieben, die innerhalb der bestehenden Narzissmustheorien noch nicht beschrieben worden ist und daher neue Begriffsbildungen nach sich zieht, um adäquat dargestellt werden zu können. Hildegards Visionen werden als Reaktionen auf Trennungstraumata verstanden, aus denen sich kompensatorisch eine wunderbare innere Bilderwelt aufbaute, in der sie sich großartig privilegiert fühlte. Zum näheren Verständnis dieser Sichtweise wird Hildegard von Bingen als Patientin einer fiktiven Analyse unterzogen.
Stichworte: Narzissmus, Mystizismus, Bildhafte Vorstellung, Psychodynamik, Geschichte, Religion, Psychoanalytische Interpretation
Keywords: Narcissism, Mysticism, Imagery, Psychodynamics, History, Religion, Psychoanalytic Interpretation
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