Gerhard Schneider & Alexandre Métraux
Der Panzerkreuzer Potemkin von Sergej Eisenstein (PDF)
psychosozial 92 (2003), 105-119
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Der von S. Eisenstein im Herbst 1925 gedrehte Film »Panzerkreuzer Potemkin« wird aus einer sozio-psychoanalytischen Rezeptionsperpektive unter der These analysiert, dass der Film nicht an sich revolutionär ist, sondern dass er ein revolutionäres Potential beinhaltet. Nach einer kurzen Inhaltsangabe sowie einer Betrachtung des Umstandes, dass die von Eisenstein autorisierte Urfassung des Films nicht mehr existiert (Problem der Werkidentität und Konsequenzen für die Rezeption von Einzelszenen), wird die psychoanalytische Annahme eines schöpferischen Individualsubjekts verdeutlicht. In Bezug auf die aufgestellte These wird zunächst in einer körperbezogenen Perspektive untersucht, mit welchen Mitteln der Film in den wahrnehmenden Zuschauern revolutionäre Tendenzen wecken kann. Auf dieser Grundlage wird gezeigt, welche psychischen Prozesse mit potentiell revolutionierender Wirkung der Film auslösen kann; dabei bildet das Über-Ich in der zweifachen Hinsicht des attackierten alten und des neu aufzubauenden, revolutionierten Über-Ichs (bzw. Ich-Ideals) die tragende Kategorie. Abschließend wird auf die Kontextabhängigkeit des revolutionären Potentials des Films eingegangen.
Stichworte: Filme, Psychoanalytische Interpretation
Keywords: Motion Pictures, Psychoanalytic Interpretation
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