16 Seiten, PDF-E-Book
Erschienen: Januar 2008
Bestell-Nr.: 26090
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Franziska Lamott
Die Ver-Körperung des Krieges. Trauma zwischen Klinik und Politik (PDF)
psychosozial 110 (2008), 73-88
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Ausgehend von der Annahme, dass die Variabilität klinischer Konzepte und diagnostischer Erfassungen von Störungen eng mit den jeweiligen gesellschaftlichen, ökonomischen und politischen Rahmenbedingungen und im Falle des Traumas ganz besonders mit Zeiten von Krieg und Frieden verknüpft ist, werden auf Grundlage eines narrativen Interviews mit einem kosovo-albanischen UCK-Kämpfer und eines geschichtlichen Rückblicks über den Umgang der Gesellschaft mit traumatisierten Kriegsteilnehmern Belege für die historisch-politische Kontextualisierung des Trauma-Konzepts angeführt. Als Faktoren, die entscheiden, ob ein Ereignis individuell als Trauma empfunden oder gesellschaftlich als Trauma bewertet wird, werden volkwirtschaftliche Kostenüberlegungen, Angst vor Aufruhr und Wehrkraftzersetzung und Schwierigkeiten der Psychiatrie, den Krankheitswert von Traumatisierungen anzuerkennen, genannt. Die Konstruktion des klinischen Deutungsrahmens der Posttraumatischen Belastungstörung wird durch das politische Ziel erklärt, die durch Verzweiflung und Verrohung bedingten Gewalttaten des Krieges auf psychische Störungen der Kriegsteilnehmer zu attribuieren, um auf diese Weise den komplexen politischen Entstehungszusammenhang des Leids zu verschleiern. Dagegen wird betont, dass Posttraumatisches Leid von Kriegsteilnehmern nicht als bloße individuelle Krankheit aufzufassen ist, sondern auch als sozial determiniertes Phänomen, das als Verkörperung kollektiver Kritik an unmenschlichen Verhältnissen seine Wirkung auch in Form von Widerstand entfalten kann.
Stichworte: Posttraumatische Belastungsstörung, Gefechtserfahrung, Medizin (Wissenschaft), Politik, Krieg, Traumatische Neurose, Emotionales Trauma, Grausamkeit, Psychodiagnostik, Psychiatrie
Keywords: Posttraumatic Stress Disorder, Combat Experience, Medical Sciences, Politics, War, Traumatic Neurosis, Emotional Trauma, Cruelty, Psychodiagnosis, Psychiatry
Stichworte: Posttraumatische Belastungsstörung, Gefechtserfahrung, Medizin (Wissenschaft), Politik, Krieg, Traumatische Neurose, Emotionales Trauma, Grausamkeit, Psychodiagnostik, Psychiatrie
Keywords: Posttraumatic Stress Disorder, Combat Experience, Medical Sciences, Politics, War, Traumatic Neurosis, Emotional Trauma, Cruelty, Psychodiagnosis, Psychiatry
Armin GüntherS. 7–24Elektrosensibilität - vom Leiden an einer Krankheit, die es nicht gibt. Über die Wirklichkeit des Möglichen in der Risikogesellschaft (PDF)
psychosozial 110 (2008), 7-24Rolf HaublS. 25–34Wenn Leistungsträger schwach werden. Chronische Müdigkeit - Symptom oder Krankheit? (PDF)
psychosozial 110 (2008), 25-34Ilka QuindeauS. 35–48»Fit for Fun« - Sexuelle Funktionsstörungen in der Spaßgesellschaft (PDF)
psychosozial 110 (2008), 35-48Yvonne BrandlS. 49–60»Wir schauen nach, ob auch alles in Ordnung ist.« Kritische Anmerkungen über Machbarkeitsfantasien zur Schwangerschaft und die Planbarkeit des Lebens (PDF)
psychosozial 110 (2008), 49-60Katharina LiebschS. 61–71Entgrenzung und Begrenzung durch Medikalisierung. Das Beispiel Schmerz (PDF)
psychosozial 110 (2008), 61-71Franziska LamottS. 73–88Die Ver-Körperung des Krieges. Trauma zwischen Klinik und Politik (PDF)
psychosozial 110 (2008), 73-88Susanne Goldschmidt & Elmar Brähler S. 89–96Moderne Leiden im Überblick (PDF)
psychosozial 110 (2008), 89-96Gerhard VinnaiS. 99–115Eigentore - Zur ideologischen Funktion des Fußballsports (PDF)
psychosozial 110 (2008), 99-115Erich KastenS. 117–126BodyModification als modernes Mannbarkeitsritual (PDF)
psychosozial 110 (2008), 117-126Roland KaufholdS. 127–129Ernst Federn (26.08.1914-24.06.2007). Erinnerungen an einen Pionier der psychoanalytischen Pädagogik und Sozialarbeiter (PDF)
psychosozial 110 (2008), 127-129
psychosozial 110 (2008), 7-24Rolf HaublS. 25–34Wenn Leistungsträger schwach werden. Chronische Müdigkeit - Symptom oder Krankheit? (PDF)
psychosozial 110 (2008), 25-34Ilka QuindeauS. 35–48»Fit for Fun« - Sexuelle Funktionsstörungen in der Spaßgesellschaft (PDF)
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psychosozial 110 (2008), 127-129