8 Seiten, PDF-E-Book
Erschienen: August 2017
Bestell-Nr.: 26592
https://doi.org/10.30820/0171-3434-2017-3-9
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Rolf Haubl
Gelingt es, ohne Feindbilder zu leben? (PDF)
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Der Aufsatz analysiert den Prozess, wie Feindbilder entstehen und welche sozialen und psychischen Funktionen sie in der Begegnung mit Menschen erfüllen, die einander fremd sind. Betont wird, dass diese Imagines in einem erheblichen Ausmaß unbewusst wirken, weshalb es kaum möglich ist, sie mittels rein rationaler Aufklärungsstrategien zu beeinflussen. Soll heißen: Wer von Kindheit an gelernt hat, Fremde als Feinde wahrzunehmen, wird erfahrungsresistent; er sieht sich immer wieder in seinen Vorurteilen bestätigt. Am Beispiel der Islamophobie, die Muslime reflexartig zu Terroristen entstellt, wird skizziert, wie Feindbilder politisch eingesetzt werden können, um Fremdenfeindlichkeit zu legitimieren. Dabei wird am bedrohlich erlebten Fremden gewalttätig abgewehrt, was am Eigenen so schreckt, dass es nicht Thema werden darf.
Abstract:
This essay is analyzing the process in which enemy-images develop. What are the social and psychological functions of those images? It is pointed out that their effects are largely embodied and that they work subconsciously. Consequently rational strategies to clarify the dynamics of interactions are not very successful: People who have learned since childhood to perceive foreigners as enemies are inhibited to make new experiences. Instead they are always driven to confirm their prejudices. Using the example of islamophobia, according to which any Muslim is to be portrayed as a terrorist, the essay describes the possibilities to use enemy-images for political interests, especially to legitimize violence against foreigners. Threatening foreigners is a reflex-like attack in order to defend the fragile identity of the defender. Any fragility is forbidden to be recognized and spoken about because the defender feels like a threatening alien to himself.
Abstract:
This essay is analyzing the process in which enemy-images develop. What are the social and psychological functions of those images? It is pointed out that their effects are largely embodied and that they work subconsciously. Consequently rational strategies to clarify the dynamics of interactions are not very successful: People who have learned since childhood to perceive foreigners as enemies are inhibited to make new experiences. Instead they are always driven to confirm their prejudices. Using the example of islamophobia, according to which any Muslim is to be portrayed as a terrorist, the essay describes the possibilities to use enemy-images for political interests, especially to legitimize violence against foreigners. Threatening foreigners is a reflex-like attack in order to defend the fragile identity of the defender. Any fragility is forbidden to be recognized and spoken about because the defender feels like a threatening alien to himself.
»Sie [die psychosozial-Ausgaben 149 und 150] zeigen eindrucksvoll eine interdisziplinäre Zusammenführung zwischen den sozialwissenschaftlichen Migrations- und Fluchtstudien und ermöglichen einen wünschenswerten und umfassenderen Einblick in ein vergleichsweise junges Forschungsfeld, dem eine große politische Verantwortung inhärent ist ...«
Andreas Schulz, soziologieblog.hypotheses.org
Rolf Haubl & Hans-Jürgen Wirth S. 5–8Editorial (PDF)
Rolf HaublS. 9–16Gelingt es, ohne Feindbilder zu leben? (PDF)
Joachim KüchenhoffS. 17–27Die Konstruktion des Eigenen und des Fremden - eine Grundfrage der transkulturellen therapeutischen Arbeit (PDF)
David ZimmermannS. 29–40Der psychoanalytische Beitrag zu einer traumasensiblen Pädagogik (PDF)
Manfred GerspachS. 41–56Das Schibboleth der Bildung (PDF)
Zur Inklusion von geflüchteten Minderjährigen ins deutsche SchulsystemMarian KratzS. 57–69Eigene und fremde Männlichkeiten (PDF)
Eine Fallrekonstruktion aus einem ehrenamtlichen Mentor_innenprojekt mit volljährigen geflüchteten MännernMarga Günther & Anke Kerschgens S. 71–84Komplexe Beziehungen: Flucht und Frühe Hilfen (PDF)
Rolf-Peter WarsitzS. 85–99»Fremde sind wir uns selbst« (PDF)
Die Flüchtlingskrise und die deutschen VerhältnisseHans-Jürgen WirthS. 101–119Von der »Unfähigkeit zu trauern« bis zur »Willkommenskultur« (PDF)
Zur psychopolitischen Geschichte der BundesrepublikAnna Leszczynska-KoenenS. 121–134Heimat ist kein Ort (PDF)
Ute SchaichS. 137–149Kinder unter drei Jahren in Familie, Institutionen, Frühen Hilfen (PDF)
Forschungsorientierte Betrachtung unter dem Aspekt migrationsgesellschaftlicher Heterogenität
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