Gert Sommer
Feindbilder und politisches Bewußtsein (PDF)
psychosozial 40 (1989), 19-36
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Der Einfluss von Feindbildern auf das politische Bewusstsein wird erörtert. Feindbilder werden verstanden als negative, hoch emotionale und schwer veränderbare Vorurteile. Sozialpsychologische Konzepte zu den individuellen und sozialen Ursachen von Feindbildern werden dargestellt. Die Relevanz des Feindbildes Sowjetunion bzw. Kommunismus für die westliche, insbesondere bundesdeutsche Außen- und Innenpolitik wird an Beispielen wie Atomrüstung, Bewertung von politischen und militärischen Handlungen sowie Umgang mit politischen Gegnern aufgezeigt. In einer eigenen empirischen Untersuchung zur Friedensnobelpreisverleihung an die Internationalen Ärzte zur Verhinderung eines Atomkrieges wird aufgezeigt, dass die bundesdeutsche Tagespresse von den brisanten friedenspolitischen Forderungen dieser Vereinigung dadurch ablenkte, dass sie unter Ausnutzung vorhandener Feindbilder hohen sowjetischen Politikern Menschenrechtsverletzungen unterstellte. In einer weiteren empirischen Untersuchung zum Wissen über Menschenrechte in der Bevölkerung und zur Berichterstattung über Menschenrechte in Tageszeitungen wurde nachgewiesen, dass einige individuelle Menschenrechte als positiv und besonders relevant betont, soziale Menschenrechte dagegen vernachlässigt wurden.
Stichworte: Vorurteil, Politische Einstellungen, Feindseligkeit, Stereotype Einstellungen, Politische Partizipation, Zeitungen, Bürgerrechtsbewegung, Internationale Beziehungen, Aussenpolitik, Soziale Bewegungen
Keywords: Prejudice, Political Attitudes, Hostility, Stereotyped Attitudes, Political Participation, Newspapers, Civil Rights Movement, International Relations, Foreign Policy Making, Social Movements
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