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17 Seiten, PDF-E-Book
Erschienen: November 2023
Bestell-Nr.: 26709
https://doi.org/10.30820/0171-3434-2023-4-34
»psychosozial«
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Jörg Hüttermann & Johannes Ebner

Die Kausalität der Freakwelle (PDF)

Zur Erklärung urbaner Intergruppenkonflikte

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In der Konfliktund Gewaltforschung ist die Frage aufgeworfen worden, ob und wenn ja, in welchem Maße auf klassische Erklärungsansätze und -ansprüche verzichtet werden muss, wenn Konflikt und Gewalt als emergente Phänomene aufgefasst werden. Die Autoren nehmen diese Frage auf, um die Wechselwirkung von Casing (›Zuschneiden‹ des Forschungsgegenstandes) und Causing (Erklären des Gegenstandes) in der Konfliktund Gewaltforschung neu zu überdenken. Sie rekurrieren dabei auf Hans Blumenbergs Metaphorologie. Ihr entnehmen sie die Erkenntnis, dass wissenschaftliche Erklärungen auf lebensweltlichen Kausalitätsvorstellungen basieren, welche durch absolute Metaphern in die Wissenschaft hineingetragen worden sind. Die Autoren zeigen, dass die Suggestionskraft herkömmlicher Metaphern nicht ausreicht, um die Konfliktund Gewaltforschung auch angesichts der zunehmenden Diversität potenziell relevanter Erklärungsfaktoren voranzubringen. Daraufhin wagen sie das Experiment, eine neue absolute Metapher und damit auch neue Kausalitätsvorstellungen ins Spiel zu bringen – die »Freakwelle«. Sie nutzen diese Metapher, um eine ihrem Forschungsfeld angemessene Erklärungsform auszuprobieren, die den Horizont wissenschaftlicher Möglichkeiten nicht durch axiomatische Vorentscheidungen einengt.

Abstract:
In conflict and violence research, the question has been raised whether and to what extent classical explanatory approaches and claims must be dispensed when conflict and violence are understood as emergent phenomena. The authors take up this question in order to rethink the alternating effects of casing (»tailoring« the object of research) and causing (explaining the object) in conflict and violence research. In doing so, they refer to Hans Blumenberg’s Metaphorology. From this they take the insight that scientific explanations are based on implicit understandings of causality, which have been brought into science through metaphors. The authors show that the suggestive power of many established metaphors (e.g., »thunder and lightning«) are no longer sufficient to advance conflict and violence research, even in view of the increasing diversity of potentially relevant explanatory factors. As a result, they experiment with a more sophisticated metaphor and related ideas of causality – the »freak wave«. They use this metaphor to try out a form of explanation appropriate to their field of research that does not narrow the horizon of scientific possibilities through axiomatic preliminary decisions.
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