17 Seiten, PDF-E-Book
Erschienen: November 2023
Bestell-Nr.: 26713
https://doi.org/10.30820/0171-3434-2023-4-89
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Verena Muckermann
Südafrikas Apartheid im Geschichts- und Gesellschaftsbewusstsein von Jugendlichen (PDF)
Eine empirische Studie zur Post-Apartheidund Born-Free-Generation
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Anhand von Interviews mit Angehörigen der Post-Apartheidund Born-Free-Generation in den Regionen Somerset West, Lwandle und Nomzamo stellt dieser Beitrag drei Typen des Geschichtsund Gesellschaftsbewusstseins südafrikanischer Jugendlicher dar: Kein oder wenig Wissen über die Apartheid (1), das Narrativ both sides of the story (2) und die Benennung klarer Täterund Opfergruppen (3). Die Befunde belegen eine weit verbreitete epistemische, hermeneutische Ungerechtigkeit, also die Unfähigkeit vieler Jugendlicher, strukturelle Benachteiligungen bestimmter Gruppen aufgrund historisch gewachsener Zustände als solche benennen zu können. Hinweise der Born-Free-Generation charakterisieren diese Unfähigkeit einerseits als ein Erbe der Apartheid und andererseits als eine bewusste Strategie zur Konfliktvermeidung. Der Beitrag erörtert im Anschluss an die Perspektiven der Befragten, inwiefern ein Nichtwissen um historische Begebenheiten als eine Fortsetzung struktureller Ungleichheit oder aber als Teil ihrer möglichen Lösung begriffen werden kann, da dieses Nichtwissen die ehemaligen Gewaltund Verletzungsverhältnisse dethematisiert und nicht zu sich neu manifestierenden Konflikten führt.
Abstract:
Based on interviews with members of the Post-Apartheid and Born Free Generation in the regions of Somerset West, Lwandle and Nomzamo, this article presents three types of historical and social awareness among young South Africans: Little or no knowledge about apartheid (1), the narrative »both sides of the story« (2) and the naming of clear perpetrators and victims (3). The findings prove a widespread epistemic, hermeneutic injustice, i.e., the inability of many young people to be able to name structural disadvantages of certain groups due to historically evolved conditions as such. Evidence from the Born Free Generation characterizes this inability as both a legacy of apartheid and a conscious strategy to avoid conflict. Following the perspectives of the interviewees, the article discusses the extent to which the silence about historical events can be understood as a continuation of structural inequality or as a part of its possible solution, since it debunks the former relationships of violence and injury instead of leading to newly manifested conflicts.
Abstract:
Based on interviews with members of the Post-Apartheid and Born Free Generation in the regions of Somerset West, Lwandle and Nomzamo, this article presents three types of historical and social awareness among young South Africans: Little or no knowledge about apartheid (1), the narrative »both sides of the story« (2) and the naming of clear perpetrators and victims (3). The findings prove a widespread epistemic, hermeneutic injustice, i.e., the inability of many young people to be able to name structural disadvantages of certain groups due to historically evolved conditions as such. Evidence from the Born Free Generation characterizes this inability as both a legacy of apartheid and a conscious strategy to avoid conflict. Following the perspectives of the interviewees, the article discusses the extent to which the silence about historical events can be understood as a continuation of structural inequality or as a part of its possible solution, since it debunks the former relationships of violence and injury instead of leading to newly manifested conflicts.
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