Hans Bosse
Erlösungsmythen im Kosovo-Krieg - Zur Wiederkehr der Religion in der Politik. Eine exemplarische Rekonstruktion nach der Methode der Ethnohermeneutik (PDF)
psychosozial 84 (2001), 97-123
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Die Rollen von Erlösungsmythen im Kosovo-Krieg wird am Beispiel der Schlacht auf dem Amselfeld beschrieben. In einer Auseinandersetzung mit diesem serbischen Nationalmythos werden die mythischen Botschaften erörtert, die sich im Umgang mit dem Kosovo-Krieg realisieren und die die Sinnstrukturen politischer Mythen mit den Sinnstrukturen individueller Lebensentwürfe verbinden. Dabei werden drei Funktionen des Mythos besprochen: (1) ein überzeugendes Bild von Interessenausgleich zwischen den Mitgliedern der Institution zu zeichnen, um Interessenungleichheiten zu verschleiern; (2) die Homogenisierung der Werte und Normen seiner Mitglieder voranzutreiben; (3) intensive Bindungen der Mitglieder untereinander sowie an die Herrschaft zu erzeugen, um das Auseinanderfallen der Institution zu verhindern und die aggressiven Kräfte zu kanalisieren. Die psychoanalytische Rekonstruktion des serbische Mythos weist nach, dass dieser ganz unter einer Perspektive völliger Wunscherfüllung steht. Er verleugnet die Endlichkeit des Leibes und betreibt eine strukturelle Aufhebung von Endlichkeit. Die in ihm spürbare Gleichgültigkeit und Gefühllosigkeit wird als Zeichen einer melancholischen Verlustbearbeitung verstanden, die zum Verständnis der Bereitwilligkeit einer Zuhörer- und Mittäterschaft beitragen kann, die Niederlagen billigend in Kauf nehmen.
Stichworte: Krieg, Mythen, Psychodynamik, Psychoanalytische Theorie
Keywords: War, Myths, Psychodynamics, Psychoanalytic Theory
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