Markus Weilenmann
Verdrängtes Grauen - die Wiederkehr der gewalttätigen Vergangenheit in nachgenozidalen Konfliktlösungen. Das Beispiel Burundi (PDF)
psychosozial 84 (2001), 125-135
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Anhand von rechtsanthropologischen und ethnopsychoanalytischen Forschungen in Burundi wird deutlich gemacht, dass der Krieg in nachgenozidalen Gesellschaften verdeckt weiterwirkt. Das zeigt sich vor allem in der Art, wie in solchen Gesellschaften mit Aggression und Gewalt umgegangen wird und wie Konflikte thematisiert, verleugnet und institutionalisiert werden. Der Krieg erscheint wie ein Bruch in der politischen Geschichte, der seinerseits weitere Brüche, Risse und Zersplitterungen im Selbstbild der Menschen hervorruft und ihre Art, wie sie mit ihrer kulturellen Identität umgehen, nachhaltig beeinflusst. Dabei wird deutlich, dass die gemeinsamen kulturellen Wurzeln ein fragiles Gut sind, das von der politischen Geschichte zersetzt und in Form von bisher nicht gekannten Entwertungen und Überhöhungen neu auflebt - etwa im Gewand eines nur schlecht kaschierten Rassismus.
Stichworte: Tötungsdelikte, Krieg, Gewalt, Aggressionsverhalten, Psychodynamik, Verleugnen (Abwehrmechanismus), Psychoanalytische Theorie
Keywords: Homicide, War, Violence, Aggressive Behavior, Psychodynamics, Denial, Psychoanalytic Theory
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