Klaus-Michael Kodalle
Macht und Ohnmacht des Verzeihens (PDF)
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Nach einem kurzen Rückblick auf die Philosophiegeschichte legt der Autor die komplexe Struktur des Verzeihungsvorgangs frei. Das »entgegenkommende« Verzeihen der in ihrer Integrität verletzten Person hat die Kraft, aufseiten des Schädigers den Mut zur Selbstkonfrontation und zur Reue zu evozieren. Die Komplexität dieser extrem fragilen Kommunikation führt an die Grenzen der Versprachlichung. Geklärt wird auch das Verhältnis von Vergeben und Vergessen. Mit Blick auf Gemeinschaften und ihr Verhältnis zu Vergangenheit wird die strategische Instrumentalisierung von Schuld und Schuldbekenntnis herausgearbeitet. Philosophie konzentriert sich in der Regel auf Moral und Recht. Der Autor zeigt die Grenzen dieser Sichtweise auf: Verzeihung ist die Mitte der Ethik, obwohl jeder einzelne Akt des Verzeihens als unbedingt und extraordinär zu beschreiben ist. Der Mut zum Neubeginn speist sich aus der unberechenbaren Kraft des Verzeihens und der ständigen Bemühung um eine Kultur der Nachsichtigkeit.
Abstract:
After a brief historical review of philosophical treatments of forgiveness, the author analyses its dynamisms and complex structure. Forgiveness from the victim, injured in their personal integrity, provides a powerful encounter with perpetrator that can evoke courageous self-confrontation and remorse. The complexity of this extremely fragile communication pushes discourse boundaries. The relationship between forgiving and forgetting is also clarified. With regard to communities and their relationship to the past, the strategic instrumentalization of guilt and confession of guilt is elaborated. Philosophy usually focuses on morality and law. The author points out the limitations of this view and argues that forgiveness is centrally relevant to ethics, despite the uniqueness of every forgiveness act; each one is unforced and extraordinary. The courage for new beginnings comes from the unpredictable power of forgiveness and the constant effort to cultivate a culture of forbearance.
Abstract:
After a brief historical review of philosophical treatments of forgiveness, the author analyses its dynamisms and complex structure. Forgiveness from the victim, injured in their personal integrity, provides a powerful encounter with perpetrator that can evoke courageous self-confrontation and remorse. The complexity of this extremely fragile communication pushes discourse boundaries. The relationship between forgiving and forgetting is also clarified. With regard to communities and their relationship to the past, the strategic instrumentalization of guilt and confession of guilt is elaborated. Philosophy usually focuses on morality and law. The author points out the limitations of this view and argues that forgiveness is centrally relevant to ethics, despite the uniqueness of every forgiveness act; each one is unforced and extraordinary. The courage for new beginnings comes from the unpredictable power of forgiveness and the constant effort to cultivate a culture of forbearance.
»Brigitte Boothe und Marie-Luise Hermann haben einen Reigen hochanregender Autorinnen und Autoren für dieses Schwerpunktthema gewinnen können ...«
Florian Steger, Journal für Psychoanalyse Nr. 60, 2019
Brigitte Boothe & Marie-Luise Hermann S. 5–10Editorial (PDF)
Christine KirchhoffS. 11–22Nachträglichkeit, Wiederholung, Neubeginn (PDF)
Jürgen KörnerS. 23–34Wie wird Neues möglich in der Psychotherapie? (PDF)
Marie-Luise HermannS. 35–49»Mein neues altes Leben« (PDF)
Psychotherapie im Alter zwischen nachträglicher Sinngebung und NeubeginnKlaus-Michael KodalleS. 50–59Macht und Ohnmacht des Verzeihens (PDF)
David LätschS. 60–73Mit den Tränen ringen (PDF)
Ein diskursiv-psychologischer Blick auf die soziale Darstellung moralischer EmotionenBianca Patricia PickS. 74–88»… es gibt keinen neuen Anfang, nur Fortsetzungen« (PDF)
Nachträgliches Schreiben ohne erzählten Neubeginn bei Ruth Klüger und Imre KertészAndreas MauzS. 89–103Noch einmal, anders (PDF)
Nachträglichkeit und Neubeginn in Sterbeerzählungen (Tolstoi, Hitchens)Helmwart Hierdeis, Hans Jörg Walter & Achim Würker S. 104–121Franz Werfels Novelle Die andere Seite (PDF)
Tiefenhermeneutische Annäherung und Reflexion der NachträglichkeitAnna Schor-TschudnowskajaS. 125–137Die Attraktivität der sowjetischen Vergangenheit und ein Neubeginn (PDF)
Zeitperspektiven im postutopischen RusslandMarianne Leuzinger-BohleberS. 141–148»Die Humanität einer Gesellschaft zeigt sich vor allem in ihrem Umgang mit Fremden und Traumatisierten …« (PDF)
Erfahrungen aus dem »Michaelisdorf«
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