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13 Seiten, PDF-E-Book
Erschienen: März 2023
Bestell-Nr.: 26680
https://doi.org/10.30820/0171-3434-2023-1-95
»psychosozial«
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Waltraud Nagell

Grenzüberschreitungen und -verletzungen in der psychotherapeutischen Ausbildung (PDF)

Irrwege oder Entwicklungschance?

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Nicht nur die Errungenschaften, sondern auch schwerwiegende Grenzverletzungen ziehen sich durch die Geschichte der Psychoanalyse. Wie wird man zum grenzverletzenden »Täter«, um welche »Taten« geht es? Am Beispiel der psychoanalytischen Ausbildungssituation werden Dilemmata und schwer aushaltbare Paradoxien reflektiert, denen man bei der Bearbeitung von Grenzüberschreitungen bis hin zu Grenzverletzungen unweigerlich begegnet und deren Komplexität ein differenziertes Vorgehen erforderlich machen. Der Frage, ob unter den Bedingungen der sich transgenerational fortschreibenden Weitergabe grenzverletzender Beziehungsmuster überhaupt eine Sensibilisierung und unabhängige Aufklärung gelingen kann, setzt die Autorin ein ambivalentes, aber letztlich begründetes JA entgegen – vorausgesetzt, man ist bereit die persönliche schuldhafte Verantwortung und die strukturell-systemischen Ursachen als dialektisch zueinander in Beziehung stehende Komponenten eines Geschehens anzuerkennen, wozu es der triangulierenden Hilfe in Form eines außenstehenden Dritten bedarf. Zuletzt werden mögliche Denkund Lösungsansätze vorgestellt, in deren Zentrum dialogisches (statt argumentatives) Sprechen, Bereitschaft zur Wiedergutmachung und Fehlerlernen steht.

Abstract:
Not only the achievements, but also serious boundary violating run through the history of psychoanalysis. How do you become the »perpetrator«, what »deeds« are involved? Using the example of the psychoanalytical training situation, dilemmas and paradoxes that are difficult to bear are reflected upon, which are inevitably encountered when dealing with border violations and whose complexity requires a differentiated approach. The author counters the question of whether sensitization and independent enlightenment can succeed at all under the conditions of transgenerational passing on of border-violating relationship patterns, with an ambivalent but ultimately well-founded YES – provided one is willing to consider the individual and institutional level, the personal and the structural-systemic causes as dialectically related components of what is happening, in an open-ended way, which requires triangulating help in the form of an external third. Finally, possible approaches to thinking and solutions are presented, the focus of which is dialogical (instead of argumentative) speaking, willingness to make amends and learning from mistakes.