26765.jpg26765.jpg

30 Seiten, PDF-E-Book
Erschienen: April 2025
Bestell-Nr.: 26765
https://doi.org/10.30820/0171-3434-2025-1-47
»psychosozial«
abonnieren
Jürgen Straub

Psychoanalytische Religionskritik im Zeichen des säkularistischen und rationalistischen Dogmas (PDF)

Eine kritische Lektüre von Sigmund Freuds Ansatz

Sofortdownload
Dies ist ein E-Book. Unsere E-Books sind mit einem personalisierten Wasserzeichen versehen,
jedoch frei von weiteren technischen Schutzmaßnahmen (»DRM«).
Erfahren Sie hier mehr zu den Datei-Formaten.

Freuds psychoanalytische Religionskritik gehört zu den großen, wenngleich heftig umstrittenen Errungenschaften der psychologischen Aufklärung. Sie war trotz der theoretischen Einseitigkeiten und Irrtümer, ihrer recht schmalen empirischen Basis und der leicht ersichtlichen methodischen Probleme höchst einflussreich. Dieser Beitrag identifiziert ein paar ihrer Defizite. Er behandelt sodann das explizite und implizite Weltbild bzw. die rationalistische und säkularistische Weltanschauung Freuds, ohne die seine Attacken gegen die Religion und den Glauben nicht begriffen werden können. Diese normative, praktisch-politische Perspektive erlaubt Korrekturen an Freuds Ansatz, die außerhalb des Blickfelds einer im engeren Sinne theoretischen und methodischen Kritik liegen. Sie legt Freuds Bindung an rationalistische und säkularistische Überzeugungen frei, deren dogmatische und missionarische Züge unverkennbar sind. Die Psychoanalyse wurde gegenüber dem religiösen Glauben erst nach Freud offener und toleranter. Dies wird abschließend am Beispiel der Arbeiten Tilmann Mosers dargelegt. Daran lässt sich zweierlei zeigen: erstens, dass es nach wie vor zahllose Anlässe gibt, psychosoziale Schäden religiöser Erziehung und Sozialisation anzuprangern; zweitens, dass es ebenfalls Grund genug gibt, positive Auswirkungen des religiösen Glaubens auf die Entwicklung und das Leben von Menschen zu beobachten.

Abstract:
Freud’s psychoanalytic critique of religion is one of the great, though highly controversial, achievements of psychological enlightenment. Despite its theoretical biases and errors, its rather narrow empirical basis, and its apparent methodological problems, it has been highly influential. This article identifies some of its deficits and then addresses Freud’s explicit and implicit worldview – his rationalistic and secularistic Weltanschauung – without which his attacks on religion and faith cannot be fully understood. This normative, practical-political perspective allows for corrections to Freud’s approach that go beyond a strictly theoretical and methodological critique. It reveals Freud’s attachment to rationalist and secularist convictions, whose dogmatic and missionary characteristics are unmistakable. Psychoanalysis only became more open and tolerant toward religious belief after Freud. This is finally illustrated through the work of Tilmann Moser. This shows two things: first, that there are still numerous occasions to denounce the psychosocial harm caused by religious education and socialization; and second, that there are also valid reasons to observe the positive effects of religious belief on the development and lives of people.
Menu