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Zeitschrift: psychosozial
ISSN: 0171-3434
136 Seiten, Broschur, 165 x 240 mm
Erschienen: Juni 2016
Bestell-Nr.: 8143
Leseprobe »psychosozial«
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Sabine Flick, Anne Jung, Usche Merk & Nadine Teuber (Hg.)

psychosozial 142: Umkämpfte Psyche - Zur Rekontextualisierung psychischen Leids

(38. Jg., Nr. 142, 2015, Heft IV)

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Trauma stellt kein rein individuelles Geschehen dar. Noch deutlicher als anderes psychisches Leid entsteht es per Definition, explizit in der Verbindung mit einem traumatischen – äußeren – Ereignis, das die individuellen Schutz- und Bewältigungsreaktionen überwältigt. Gleichsam ist der traumatische Prozess, der langfristiges Leid verursacht, nicht reduziert auf ein äußeres auslösendes Ereignis und darauf folgende Symptome, sondern Ausdruck eines komplexen, interaktiven Prozesses, zwischen dem traumatischen Geschehen einerseits sowie individuellen und gesellschaftlichen Einschreibungs- und Verarbeitungsprozessen, in der Psyche, im Körper und im sozialen Umfeld. Diese Prozesse sind beeinflusst vom psychosozialen Kontext der Betroffenen vor einem traumatischen Ereignis, während des Ereignisses und danach. Dabei ist der gesellschaftliche Umgang mit Trauma und den Traumatisierten zentral, ebenso wie ihre individuellen, sozialen Beziehungen. Vieles wirkt auch im Nachhinein, nachträglich re-traumatisierend – oder entlastend – auf traumatische Prozesse ein.

Aus drei verschiedenen Perspektiven legen die Beiträge den Schwerpunkt auf den klinischen und wissenschaftlichen Umgang mit Trauma und Aggression, zum einen aus wissenschaftstheoretischer Perspektive, zum anderen aus den Notwendigkeiten der Erfahrungen der praktischen Arbeit mit traumatisierten Menschen heraus. Die hier angestrebte Rekontextualisierung beinhaltet somit einen Zweischritt: Erstens soll damit einer Soziologisierung psychischen Leidens Vorrang gegeben werden, ohne dabei aber zweitens eine individuelle auch innerpsychische Betrachtung der einzelnen Leidenssituation zu vernachlässigen.

Mit Beiträgen zum Themenschwerpunkt von Kurt Grünberg, Susanne Löhne, Friedrich Markert, Jan Slaby, Leonie Teigler, und Mpumi Zondi sowie mit freien Beiträgen von Frank Blohm, Jasmin Bleimling, Angelika Grubner, Adiran Kind, Sabine Kirschenhofer, Hans-Geert Metzger, Corinna Obrist und Elisabeth Steiner