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18 Seiten, PDF-E-Book
Erschienen: März 2024
Bestell-Nr.: 26723
https://doi.org/10.30820/0171-3434-2024-1-64
»psychosozial«
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Anup Dhar

Picture of the Human in Psychoanalysis (PDF)

Between Practical Philosophy and Medieval Sahajiya

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Während Freud die kopernikanische Wende im Rahmen des kartesischen Bildes vom Menschen herbeiführte, bot Lacan die keplersche Wende. Der Beitrag unterzieht die Werke von Freud, Lacan und Deleuze/Guattari einer Durcharbeitung, um zu drei Bedeutungen des Unbewussten zu gelangen: (i) repressiv, (ii) nicht-repressiv und (iii) produktiv an Überschuss. Er ersetzt das kartesianische »Ich denke, also bin ich« durch das »Es (d.h. das Unbewusste) denkt«; daher »Ich denke, wo ich nicht bin« und »Ich bin, wo ich nicht denke«. Der Beitrag will zeigen, wie die Person in der Psychoanalyse von der Selbstreflexion zur Selbsttransformation übergeht, d.h. von einem genauen Blick in den »Spiegel des Seins« zu einer »Leinwand eines neuen Werdens«;wo der Spiegel zu einer Leinwand wird, um die »Abbildung des Affekts« neu zu zeichnen und die paläolithische Schrift auf dem Wunderblock der Person neu zu schreiben. Aufbauend auf Erkenntnissen aus der Sahajiya, einer mittelalterlichen indischen und spirituell ausgerichteten »Kultivierung des Selbst«, sieht der Beitrag die Psychoanalyse als eine größere Praxis des Lebens-Liebens und nicht nur als ein Mittel zur individuellen Heilung.

Abstract:
If Freud engendered the Copernican turn in the Cartesian picture of the person, Lacan offered the Keplerian turn. The paper works through the works of Freud-Lacan and Deleuze/Guattari to arrive at three meanings of the unconscious: (i) repressive, (ii) non-repressive and (iii) productive of surplus. It displaces the Cartesian ›I think, therefore I am‹ with the ›It thinks‹ – i.e. the unconscious thinks; therefore ›I think, where I am not‹ and ›I am, where I think not.‹ It shows how the person in psychoanalysis moves from self-reflection to self-transformation, i.e. from a close look at the ›mirror of being‹ to a ›canvas of a new becoming‹; where the mirror becomes a canvas for redrawing the ›graph of affect‹ and rewriting the palaeolithic script on the person’s Mystic Writing Pad. Building on insights gleaned from a medieval spiritual ›cultivation of self‹: Sahajiya, the paper sees psychoanalysis as also a larger praxis of living-loving, and not a mere means to medicalized individual cure.