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12 Seiten, PDF-E-Book
Erschienen: Juni 2024
Bestell-Nr.: 26731
https://doi.org/10.30820/0171-3434-2024-2-24
»psychosozial«
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Edda Rohrbach

Das stille Leiden (PDF)

Bearbeitungsgrenzen im Umgang mit politischer Traumatisierung am Beispiel des gegenwärtigen Umgangs mit dem ›Asozialenparagraphen‹ im Strafrecht der DDR

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Ausgehend von der Annahme, dass politische Traumatisierung als Folge politischer Gewalt nur gesamtgesellschaftlich bearbeitet werden kann, wird in diesem Beitrag der Frage nachgegangen, welche Rahmenbedingungen im Bereich der DDR-Aufarbeitung dazu beitragen, dass die Betroffenengruppe der in der DDR aufgrund von ›asozialem Verhalten‹ Inhaftierten trotz ihrer quantitativen Relevanz bislang wenig öffentliche Aufmerksamkeit erfährt. Einerseits wird dadurch ein Ansatz vorgeschlagen, der die gesellschaftliche Einbettung von individuellen und gesamtgesellschaftlichen Bearbeitungsmöglichkeiten politischer Traumatisierung betont. Andererseits wird argumentiert, dass nicht nur Tendenzen der Verharmlosung des Diktaturcharakters der DDR zu einer fehlenden Anerkennung kollektiver Unrechtserfahrungen beitragen, sondern jedes Geschichtsbild, das einen Anspruch auf Allgemeingültigkeit erhebt und dadurch vielschichtige, uneindeutige und komplexe Erfahrungen und Bewertungen exkludiert.

Abstract:
This article explores the underlying factors in the field of Vergangenheitsaufarbeitung (reworking of the past) that contribute to the lack of public attention towards the individuals imprisoned in the GDR for ›antisocial behavior‹, despite their significant number. The argument proposes that society as a whole must take responsibility for addressing political traumatization resulting from political violence. On the one hand, this approach highlights the importance of social context in how individuals and societies deal with political trauma. On the other hand, it is argued that not only tendencies to trivialize the dictatorial character of the GDR contribute to a lack of recognition of collective experiences of injustice, but also any conception of history that lays claim to universality and thus excludes multilayered, ambiguous and complex experiences and interpretations.
Adrian Gallistl & Jörg Frommer S. 5–12Editorial (PDF)
Historische Traumatisierungen in der DDR. Neue Sichtbarkeit und anhaltendes Erleiden
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Kontexte und Spätfolgen von politischen Repressionserfahrungen in der DDR und danach
Edda RohrbachS. 24–35Das stille Leiden (PDF)
Bearbeitungsgrenzen im Umgang mit politischer Traumatisierung am Beispiel des gegenwärtigen Umgangs mit dem ›Asozialenparagraphen‹ im Strafrecht der DDR
Anne Weiß & Georg Schomerus S. 36–48Stigmaresistenz nach politischer Haft in der DDR (PDF)
Ein kontrastiver Fallvergleich
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Altersstrukturen im Übertragungsgeschehen
Pradeep ChakkarathS. 121–122Nachruf auf Sudhir Kakar (1938-2024) (PDF)