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Zeitschrift: psychosozial
ISSN: 0171-3434
136 Seiten, Broschur, 165 x 240 mm
Erschienen: August 2011
Bestell-Nr.: 8053
»psychosozial«
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psychosozial 125: Lesen, fühlen, verstehen - Zur Methodik psychoanalytischer Literaturdeutung

(34. Jg., Nr. 125, 2011, Heft III)

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Die Beiträge des Schwerpunktteils sind größtenteils aus einem Forschungsseminar der Deutschen Psychoanalytischen Vereinigung (DPV) hervorgegangen, das im September 2009 stattfand und der Methodik psychoanalytischer Literaturinterpretation gewidmet war. Die Methodik der psychoanalytischen Literaturinterpretation hat sich im Verlauf der letzten 100 Jahre sehr gewandelt. In der literaturanalytischen Anwendung greift sie auf die technischen und methodischen Entwicklungen in psychoanalytischen Behandlungen zurück. Dieser methodische Parallelismus in verschiedenen Anwendungsbereichen belegt nicht nur die Fruchtbarkeit der Weiterentwicklungen, sondern zeigt auch, wie die klinische psychoanalytische Forschung und Entwicklung kulturbezogene Anwendungen der Psychoanalyse anregt. Andererseits können literarische Darstellungen psychischer Erkrankungen eine beeindruckende klinische Präzision erlangen und Einblicke vermitteln, die in der Praxis selten möglich sind: Elfriede Jelineks Roman Die Klavierspielerin, der in einem Beitrag dieses Heftes interpretiert wird, ist hierfür ein eindrucksvolles Beispiel.

Praktisch alle Beiträge enthalten auch ausführliche methodische Überlegungen, sodass der Leser unterschiedliche methodische Annäherungen vergleichen und seine eigenen Vorstellungen, soweit er es wünscht, weiterentwickeln kann. Gemeinsam ist den methodischen Annäherungen die Beachtung der Wirkung und der individuellen Rezeption eines Werks, ein Interpretationskonzept, das davon ausgeht, dass der Leser, wenn auch oft von ihm selbst unbemerkt, unabdingbar als »Koautor«, Mitspieler und Interpret einbezogen ist.
Georg BrunsS. 7–13Zur Methodik psychoanalytischer Literaturinterpretation und ihrer Entwicklung (PDF)
psychosozial 125 (2011), 7-13
Benigna GerischS. 15–25Transformationen und Übertragungsszenen. Text, Theater und psychoanalytische Interpretationen am Beispiel der »Hedda Gabler«-Inszenierung von Stephan Kimmig (PDF)
psychosozial 125 (2011), 15-25
Carl PietzckerS. 27–44Hat Hamlet einen Ödipuskomplex? Zur Psychoanalyse literarischer Figuren (PDF)
psychosozial 125 (2011), 27-44
Timo StorckS. 45–56Missverstehen und Fantasieren. Überlegungen zum Stellenwert künstlerisch-ästhetischer Prozesse für die Methodologie und Epistemologie der Psychoanalyse (PDF)
psychosozial 125 (2011), 45-56
Franz WellendorfS. 57–64Erleben mit dem Ohr. Psychoanalytische Überlegungen zu Form und Klang der Gedichte Ernst Jandls (PDF)
psychosozial 125 (2011), 57-64
Georg BrunsS. 65–78Transformationen der Gewalt in Elfriede Jelineks Roman »Die Klavierspielerin«. Eine Leseerlebnis (PDF)
psychosozial 125 (2011), 65-78
Hans-Jürgen WirthS. 81–93Von Hiroshima über Tschernobyl bis Fukushima. Was bedeutet die »kriegerische«, was die »friedliche« Nutzung der Atomkraft für unsere seelische Befindlichkeit? (PDF)
psychosozial 125 (2011), 81-93
Peter Ullrich, Lutz Gansera, Norbert Köhler, Elmar Brähler & Helmut Thomä S. 95–106Blick zurück - Ausbildungserfahrungen und Einstellungen alter Psychoanalytiker/-innen zur Lehranalyse (PDF)
psychosozial 125 (2011), 95-106
Horst PetriS. 107–112Vom persönlichen Erschrecken zur psychotherapeutischen Neuorientierung. Über den gesehenen Vater (PDF)
psychosozial 125 (2011), 107-112
Bernd NitzschkeS. 113–118»Halbjude« oder ganzer Mensch? - Über fremdbestimmte und selbst gewählte Identität. Ein Buchessay zu Karl von Motesiczky und zum Verein »Der halbe Stern« (PDF)
psychosozial 125 (2011), 113-118