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12 Seiten, PDF-E-Book
Erschienen: März 2018
Bestell-Nr.: 26572
https://doi.org/10.30820/0171-3434-2018-1-99
»psychosozial«
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Henry Rousso

Psychoanalyse der Geschichte (PDF)

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Der französische Zeithistoriker diskutiert die Notwendigkeit einer Zusammenarbeit von Geschichte und Psychoanalyse ausgehend von der Neubegründung seines Faches im 19. Jahrhundert durch Leopold von Ranke (Historismus) über die Blickveränderungen, die Maurice Halbwachs (kollektive Erinnerung), Max Weber (Objektivitätsfragen) und Marc Bloch (Annales-Schule) eingeführt haben. Er stellt vier Bereiche vor, in denen die Psychoanalyse – insbesondere für den Zeithistoriker nach den Katastrophen des 20. Jahrhunderts – unverzichtbar ist: 1. Die Psychohistorie, in der sich trotz auch berechtigter Kritik diese Zusammenarbeit bewährt hat; 2. der Gebrauch der Psychoanalyse im metaphorischen Sinne bei der Reflexion von Geschichtsschreibung als nachträgliche Erzählung oder Konstruktion; 3. die erkenntnistheoretische Ebene, vor allem in Bezug auf das Zeitbewusstsein bei den Gemeinsamkeiten und Unterschieden zwischen Geschichte und Psychoanalyse; 4. die von ihm ethisch genannte Dimension, das heißt die Anerkennung des Anderen und des anders Gewesenen, des Fremden bis Verstörenden. Dieses kann der Historiker nicht umstandslos am Maßstab seiner gegenwärtig geltenden Werte, Normen und Erkenntnisse bebzw. verurteilen. Dabei kommt der (Selbst-)Reflexion des eigenen Tuns als Subjekt wie Forscher ein zentraler Stellenwert zu.

Abstract:
The French historian Henry Rousso reflects on changing paradigms in his field, starting with von Ranke’s change in the 19th century from philosophical to source-dependent studies and writings of history, Maurice Halbwachs’ concept of collective memory to Max Weber’s emphasis on objectivity to Marc Bloch’s Annales School of social history, stressing a transdisciplinary orientation (social sciences, psychology/psychoanalysis). Rousso states that any research and writing of history after the catastrophes of the 20th century is dependent on psychoanalytic knowledge to minimize risks of methodological and judgement errors. He discusses four possible applications of psychoanalytic knowledge on different levels of reflection. 1) in the field of Psychohistory, the study of psychological motivations of former actors and events; 2) the use of psychoanalytic concepts as metaphors when reflecting on historiography, the changing historical, political and social narrations of the period 1933–1945, and thereafter in the years of the Cold War with an emphasis on memory of the Holocaust, i.e. traumatic memory; 3) epistemological questions of re-constructing the past: retrospection – Nachträglichkeit – i.e. the fact that past experiences acquire a different meaning in the course of time; 4) ethical questions when judging actors and events in hindsight, especially in the case of traumatic memory, involving the collective and individual workings of the unconscious, from simple repression, displacement to partially or entirely consciously motivated negation of well proven historical facts.

»Wer, wann und was ist Familie? Die AutorInnen des Heftes reagieren auf die zunehmende Diversität und Komplexität familiärer Strukturen und auf den Bedarf nach einem »neuen und weiteren« Verständnis des traditions- und ideologiereichen Begriffs der Familie ...«

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