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12 Seiten, PDF-E-Book
Erschienen: Juni 2025
Bestell-Nr.: 26773
https://doi.org/10.30820/0171-3434-2025-2-21
»psychosozial«
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Josef Hofman

Krisenerfahrung und Krisenvermeidung als Momente des emotionalen und moralischen Lernens im Geschichtsunterricht der Sekundarstufe (PDF)

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Das Angebot-Nutzungs-Modell von Unterricht beschreibt schulisches Lernen als kognitive, motivationale und emotionale Nutzung des Lernangebots durch die Schüler*innen. Freude und Spaß gelten in diesem Zusammenhang als positive Emotionen, die den Lernprozess begünstigen und Störungen durch die Schüler*innen vorbeugen. Allerdings kann vermutet werden, dass es auch schwierige Unterrichtsthemen wie z. B. den Holocaust gibt, die sowohl bei den Schüler*innen als auch bei den Lehrkräften mit massiven Ängsten verbunden sind und in emotionale Krisen münden können. Die psychoanalytisch-pädagogische Unterrichtsforschung verweist dabei auf das besondere Potenzial, das derartigen Krisenmomenten für ein nachhaltiges moralisches Lernen zugrunde liegt. Dieses Potenzial kann nur genutzt werden, wenn im Unterricht auch mit diesen emotionalen Krisenmomenten gearbeitet wird, anstatt sie abzuwehren. In der vorliegenden Einzelfallstudie werden die Ergebnisse der tiefenhermeneutischen Interpretation einer videografierten Geschichtsstunde zum Thema Holocaust in einer Sekundarschulklasse vorgestellt. Sie belegen, wie emotionale Krisenmomente im Unterricht latent gehalten werden und als mögliche Folge dessen die Schüler*innen ihre Teilnahme immer mehr einstellen.

Abstract:
The opportunity-use models of the effects of teaching describe school learning as the cognitive, motivational, and emotional engagement with learning opportunities by students. In this context, joy and fun are considered positive emotions that facilitate the learning process and prevent student disruptions. However, it can be assumed that there are also challenging classroom topics, such as the Holocaust, which evoke significant fear for both students and teachers and can lead to emotional crises. Psychoanalytic-pedagogical educational research highlights the unique potential such crisis moments hold for fostering sustainable moral learning. This potential, however, can only be realized if these emotional crises are addressed in the classroom rather than avoided. The present case study reports the results of a deep hermeneutic interpretation of a videographed history lesson on the Holocaust in a secondary school class. It illustrates how emotional crises are kept latent in the classroom and, as a possible consequence, how students increasingly disengage from participation.
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