Michael Dörr
Arbeit - verachtet und geliebt. Stationen eines Bedeutungswandels (PDF)
psychosozial 60 (1995), 93-110
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Anhand von klassischen und neueren literarischen Werken werden die wichtigsten Stationen des Bedeutungswandels der - vorrangig körperlichen und abhängigen - Arbeit von der Antike bis heute im Überblick erörtert. Philosophische und soziologische sowie sozialpsychologische, kulturelle und ökonomische Aspekte des Prozesses werden in die Betrachtung einbezogen. Es wird deutlich gemacht, dass Arbeit, die weit über die materielle Sicherung hinausgeht, zur »zweiten Natur« des Menschen wurde. Beeinflusst wurde dieser Bedeutungswandel von Christentum, Benediktinern, Calvinismus und Luthertum, von der neuzeitlichen Philosophie, der Arbeiterkultur und der sozialistischen Theorie. Gewalt ist dabei im Spiel, aber auch die Zustimmung der Arbeiter. Nach dem Zweiten Weltkrieg führten Taylorismus bzw. Fordismus, die Schwächung der Arbeiterkultur, Konsumismus, Tertiärisierung, Jugendrevolten und Wertewandel zu einer deutlichen Abwertung der körperlichen Arbeit und zu einer Abschwächung des traditionellen Arbeitsethos. In der jüngsten Wirtschaftskrise und nach der deutschen Wiedervereinigung nahmen materielle Orientierungen wieder zu, und die Dezentrierung der Arbeit wurde gebremst. Abschließend werden Zukunftsperspektiven der Arbeitsgesellschaft (A. Gorz, O. Negt) diskutiert.
Stichworte: Einstellungen zur Arbeit, Geschichte, Soziale Kognition, Kultur (Anthropologie), Einstellungen zum Beruf, Soziale Werte, Trends
Keywords: Work (Attitudes Toward), History, Social Cognition, Culture (Anthropological), Occupational Attitudes, Social Values, Trends
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