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16 Seiten, PDF-E-Book
Erschienen: April 2009
Bestell-Nr.: 26152
»psychosozial«
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Ulrike von Lersner

Psychische Gesundheit und humanitäre Reintegration im Kontext von staatlichen Förderprogrammen zur Freiwilligen Rückkehr von Flüchtlingen (PDF)

psychosozial 115 (2009), 119-134

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Ergebnisse aus einer empirischen Studie zu staatlichen Förderprogrammen zur freiwilligen Rückkehr von Flüchtlingen in ihr Heimatland werden vorgelegt. Neben der psychischen Situation der an solchen Programmen beteiligten Heimkehrer stand dabei die Arbeitsweise der Rückkehrorganisationen mit Blick auf die Nachhaltigkeit der Reintegration im Mittelpunkt. Von insgesamt 47 Flüchtlingen aus dem ehemaligen Jugoslawien, dem Irak und der Türkei, die an der ersten Erhebung teilgenommen hatten, konnten neun Monate nach der Rückführung in ihre Heimatländer 25 erneut untersucht werden. Zu beiden Untersuchungszeitpunkten wurden Verfahren zur Erhebung soziodemografischer Daten sowie zur Erfassung der Lebensqualität und des Vorliegens psychischer Störungen eingesetzt. Die Datenauswertung betraf im Einzelnen den psychischen Zustand der Rückkehrer, die Lebensbedingungen nach der Ausreise, die Freiwilligkeit der Ausreise, die Vorbereitung auf die Ausreise sowie die Betreuung vor Ort in den Heimatländern der Rückkehrer. Im Wesentlichen wurden folgende Erkenntnisse gewonnen: (1) Unter den Ausreisenden betrug die Rate an psychischen Störungen vor der Ausreise 56%, neun Monate nach der Rückkehr wurde eine Rate von 88% psychischer Störungen ermittelt. Am häufigsten waren depressive und posttraumatische Belastungsstörungen. (2) Während vor der Ausreise die Hälfte aller Befragten in regelmäßiger psychologischer Behandlung war, war dies nach der Ausreise nur noch selten der Fall. (3) Ein zentraler Stressor der Rückkehrer war die Diskrepanz zwischen deren Erwartungen und der realen Lebenssituation im Heimatland. (4) Die Mehrheit der Befragten kehrte nicht freiwillig (im Sinne einer eigenständigen, freien Willensbekundung) in ihr Heimatland zurück. (5) Das Prinzip der Nachhaltigkeit konnte in der Praxis der Förderprogramme nicht umgesetzt werden. Vor dem Hintergrund dieser Ergebnisse wird die Frage aufgeworfen, ob die geförderte Ausreise ein geeignetes Steuerungselement der Migrationspolitik darstellt.

Stichworte: Migration, Flüchtlinge, Soziale Integration, Psychosoziale Wiederanpassung, Psychische Störungen, Lebensqualität, Psychische Gesundheit, Regierungsprogramme, Freiwillige

Keywords: Human Migration, Refugees, Social Integration, Psychosocial Readjustment, Mental Disorders, Quality of Life, Mental Health, Government Programs, Volunteers
Gisela Höller-Trauth & Regine Scholz S. 5–8Gespräch mit Frau Alice Ricciardi von Platen vom 13.07.2007 (PDF)
psychosozial 115 (2009), 5-8
Regine ScholzS. 9–14Kampf der Projektionen - Frauen im Iran und in Deutschland (PDF)
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Angela Schmidt-BernhardtS. 61–70Lehrerinnen und Lehrer in der »Matrix« der gymnasialen Schulklasse. Eine gruppenanalytische Perspektive (PDF)
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Achim SchröderS. 71–82Gruppen in der Adoleszenz. Identitätsbildende Bedeutung und sozialer Formenwandel (PDF)
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Roland KaufholdS. 85–86Von Wien nach New York: Zum Tode der Psychoanalytikerin Else Pappenheim (22.05.1911-11.01.2009) (PDF)
psychosozial 115 (2009), 85-86
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Günter GöddeS. 99–117Die Revolte der 68er und die Dialektik der Generationen (PDF)
psychosozial 115 (2009), 99-117
Ulrike von LersnerS. 119–134Psychische Gesundheit und humanitäre Reintegration im Kontext von staatlichen Förderprogrammen zur Freiwilligen Rückkehr von Flüchtlingen (PDF)
psychosozial 115 (2009), 119-134