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12 Seiten, PDF-E-Book
Erschienen: Mai 2020
Bestell-Nr.: 26394
https://doi.org/10.30820/0171-3434-2020-1-27
Felix Brauner

»Vertraut mir, ihr solltet niemandem vertrauen« (PDF)

Einschränkungen des Mentalisierens und Epistemischen Vertrauens in der Verschwörungsmentalität

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Im freudianisch geprägten Forschungsprogramm zum Autoritären Charakter der Frankfurter Schule zeigte sich als entscheidend für die Ausbildung antisemitischer Verschwörungsideologien der psychodynamische Mechanismus paranoider Projektionen. Zur Untersuchung der Verschwörungsmentalität heute ist jedoch eine modern-psychodynamische statt einer klassisch-freudianischen Konzeptualisierung zu bevorzugen. Im Modell Autoritärer Emotionsdynamiken werden Verschwörungsideologien auf Regressionen des Mentalisierens und epistemischen Vertrauens zurückgeführt. Solche regressiven Prozesse sozioemotionaler Fähigkeiten können gesellschaftlich infolge einer politischen/sozialen Entfremdung durch defizitäre Anerkennungserfahrungen entstehen. Abschließend wird ein Programm zur empirischen Überprüfung des neuen mentalisierungstheoretischen Ansatzes vorgestellt.

Abstract:
In the Freudian research program on Authoritarian Personality of the Frankfurt School, the psychodynamic mechanism of paranoid projections proved to be decisive for the development of antisemitic conspiracy beliefs. To investigate conspiracy mentality today, however, a modern psychodynamic conception is preferable to a classical Freudian one. In the proposed model of Authoritarian Emotion Dynamics, conspiracy beliefs can be understood by regressions of mentalization and epistemic trust. In society, such regressive processes of socio-emotional skills might emerge as a result of political or social alienation through deficient recognition. The article concludes with the presentation of a research program designed to empirically investigate the mentalization-based model of authoritarian dynamics.
Florian Hessel, Mischa Luy & Pradeep Chakkarath S. 5–14Editorial (PDF)
Verschwörungsdenken. Zu Semantik, Strukturen und Funktionen einer Wahrnehmungs- und Deutungskultur
Florian HesselS. 15–26Elemente des Verschwörungsdenkens (PDF)
Ein Essay
Felix BraunerS. 27–38»Vertraut mir, ihr solltet niemandem vertrauen« (PDF)
Einschränkungen des Mentalisierens und Epistemischen Vertrauens in der Verschwörungsmentalität
Carolin EngelsS. 39–49Zur »alltäglichen« Integration und Mobilisierung von Verschwörungsideologien (PDF)
Melanie Hermann, Florian Eisheuer & Jan Rathje S. 50–60Politische Bildungsarbeit für eine »Gesellschaft der Mündigen« (PDF)
Deborah WolfS. 61–71Verschwörung audiovisuell gedacht (PDF)
Alex Jones’ The 9/11 Chronicles
Felix RiedelS. 72–83Moderne Hexereivorstellungen und Antisemitismus - zwei verwandte Verschwörungsfantasien (PDF)
Ein Vergleich anhand von Material aus Ghana
Stefan VennmannS. 84–94»Falsche Konkretheit« als politisches Instrument (PDF)
Zu Franz L. Neumanns dialektischem Psychogramm des Verschwörungsdenkens
Jonas BorerS. 97–110Besser Scheitern an Hegel (PDF)
Logik und Pädagogik zwischen Freiheit und Entfremdung
Lydia Käufer, Andrea D. Schwanzer & Andreas Vöttiner S. 111–127Belastungserleben und Ressourcen von Tierrechtsaktivist*innen (PDF)
Ingrid FeiglS. 129–131Rezension von: Sebastian Zimmermann (2019). Fifty Shrinks. Portraits aus New York. Stuttgart. (PDF)
Ins rechte Licht gerückt
Thomas AuchterS. 131–132Rezension von: Annelie Sand & Paul L. Janssen (2019). Ich bin der Rede wert. Dialog über eine Psychoanalyse. Gießen. (PDF)
Konsequente Psychoanalyse
Bruno HeidlbergerS. 132–140Rezension von: Jan-Werner Müller (2019). Furcht und Freiheit. Für einen anderen Liberalismus. Berlin. (PDF)
Für einen anderen Liberalismus im 21. Jahrhundert
Roland KaufholdS. 141–143Rezension von: Paul Parin (2018). Die Jagd - Licence for Sex and Crime. Wien, Berlin. (PDF)
Paul Parin: Leidenschaften eines Jägers