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15 Seiten, PDF-E-Book
Erschienen: März 2022
Bestell-Nr.: 26631
https://doi.org/10.30820/0171-3434-2022-1-10
»psychosozial«
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Andreas Jensen

Verlorenes Utopia (PDF)

Eine tiefenhermeneutische Fallanalyse zum psychosozialen Erleben des Ankommens

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Der Beitrag widmet sich der tiefenhermeneutischen Analyse einer Fallvignette eines geflüchteten Mannes, der bereits seit fünf Jahren in Deutschland lebt. Zunächst werden methodische Überlegungen zum Thema Flucht und Ankommen sowie Grundannahmen der Tiefenhermeneutik umrissen; anschließend werden die Ergebnisse der Analyse präsentiert. Die Ergebnisse weisen erstens auf intime Wünsche nach Beziehungen und Nähe hin, die unter den Bedingungen der Ankunftsgesellschaft von Geflüchteten latent gehalten werden müssen. Zweitens scheint in der Auseinandersetzung mit dem Material aber auch eine Verstrickung der Interpret:innen in die Machtund Herrschaftsverhältnisse der Ankunftsgesellschaft wirksam zu werden, die zu einer Ausklammerung der durch Deutschland abgelehnten und verletzten Selbstanteile des Geflüchteten beitragen. Abschließend werden die Ergebnisse in den Kontext psychoanalytischer Theorien zur Trauer gestellt.

Abstract:
The main focus of the article lies on a depth hermeneutic analysis of a case vignette about Amal, a refugee man living in Germany for five years. Initially methodical considerations about forced migration and arriving in relation to depth hermeneutics will be outlined to frame the results presented. The analysis points to intimate desires about relationships and closeness, which Amal has to hold latent under the conditions of the host society. Secondly the analysis examines the involvement and enactment of the group of interpreters in the hegemonial power structure of the social majority, which contributes to the exclusion of rejected and damaged parts of the self of refugees in Germany. Finally, the results are set in context of a psychoanalytic theory of mourning.
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