14 Seiten, PDF-E-Book
Erschienen: März 2022
Bestell-Nr.: 26634
https://doi.org/10.30820/0171-3434-2022-1-57
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Christian Pross
Helferbelastung in Traumazentren (PDF)
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Die vorliegende Studie über 13 Traumazentren zeigt, dass Organisationen mit hohem Stressund Konfliktpegel von dysfunktionalen Strukturen gekennzeichnet sind wie: mangelnde Einhaltung von Grenzen, Über-Identifikation mit Klienten, Mangel an professioneller Distanz, Fehlen gemeinsamer Ziele und Behandlungskonzepte, unklar definierte Leitung, endlose basisdemokratische Teamdiskussionen mit permanenter Beziehungsarbeit sowie Rollenund Kompetenzdiffusion, in Grabenkämpfe verwickelte informelle Leiter, nicht vorhandene oder nur sporadische klinische Supervision, hektische und unkoordinierte Interventionen, Workaholismus, Selbstaufopferung, ein »Märtyrerkomplex« gepaart mit Größenund Rettungsfantasien, unzureichende oder nicht vorhandene Selbstfürsorge. Diese Phänomene haben mit den Besonderheiten der Kultur von NPOs zu tun. Das Leiden und die Missstände, welche diese einzudämmen suchen, sind grenzenlos und die Ziele werden nie erreicht. Die Mitarbeiter sind einem enormen moralischen Druck ausgesetzt und haben ständig das Gefühl, nie genug getan zu haben. Gibt es keine klar autorisierte Leitung, die dem entgegenwirkt, Prioritäten und Grenzen setzt, gibt es keine Supervision und Konfliktbearbeitung durch unabhängige Fachkräfte, laufen NPOs Gefahr, in ihrem Innenleben genau jene missbräuchlichen und destruktiven Prozesse zu reproduzieren, die sie nach außen hin bekämpfen.
Abstract:
A study of 13 trauma centers shows that organizations with high stress and conflict levels exhibit considerable structural deficiencies such as failure to maintain boundaries, over-identification with clients, lack of professional distance, lack of common therapeutic and strategic concept, lack of professional management and good leadership, myth of egalitarian team, awkward, lengthy decision-making processes, diffusion of roles and competence, informal leaders involved in turf battles, clinical supervision nonexistent or only sporadic, »ambulance chasing« with hectic uncoordinated interventions and activities, workaholism, self-sacrifice, self-care insufficient or nonexistent, a »martyr complex« paired with a narcisisstic grandiose self-image of the world’s saviour. These are typical phenomena of nonprofit organizations (NPOs), where staff are exposed to enormous moral pressure in coping with overwhelming suffering and misery and whose workload exceeds human and financial resources. With no good leadership which sets priorities and boundaries, no clinical supervision and conflict management by independent professionals, NPOs risk to reenact the abusive and destructive environment of their clients.
Abstract:
A study of 13 trauma centers shows that organizations with high stress and conflict levels exhibit considerable structural deficiencies such as failure to maintain boundaries, over-identification with clients, lack of professional distance, lack of common therapeutic and strategic concept, lack of professional management and good leadership, myth of egalitarian team, awkward, lengthy decision-making processes, diffusion of roles and competence, informal leaders involved in turf battles, clinical supervision nonexistent or only sporadic, »ambulance chasing« with hectic uncoordinated interventions and activities, workaholism, self-sacrifice, self-care insufficient or nonexistent, a »martyr complex« paired with a narcisisstic grandiose self-image of the world’s saviour. These are typical phenomena of nonprofit organizations (NPOs), where staff are exposed to enormous moral pressure in coping with overwhelming suffering and misery and whose workload exceeds human and financial resources. With no good leadership which sets priorities and boundaries, no clinical supervision and conflict management by independent professionals, NPOs risk to reenact the abusive and destructive environment of their clients.
Simon Arnold, Andreas Jensen, Jan Lohl & Magdalena Kuhn S. 5–9Editorial (PDF)
Etwas bleibt. Einblicke in die psychosoziale Arbeit und Forschung mit GeflüchtetenAndreas JensenS. 10–24Verlorenes Utopia (PDF)
Eine tiefenhermeneutische Fallanalyse zum psychosozialen Erleben des AnkommensSimon ArnoldS. 25–43Mit Augen, Ohren, Haut und Haaren (PDF)
Zeugenschaft in der psychosozialen Arbeit mit GeflüchtetenMagdalena KuhnS. 44–56Hinter den schönen Worten der Schrecken? (PDF)
Versuche des Umgangs mit eigenen Belastungen in einer Gruppe von Mitarbeiter*innen der GeflüchtetenhilfeChristian ProssS. 57–70Helferbelastung in Traumazentren (PDF)
Hauke WitzelS. 71–85Erinnerung an offene Fragen (PDF)
Überlegungen zu Theorie und Praxis eines negativen Angebots für GeflüchteteIsabelle HannemannS. 89–103Die neurechte Hysterikerin (PDF)
Gender-Bias, Diagnose, TäterinnenschaftLeonie D. HabererS. 105–110Rezension von: Julia Devlin, Tanja Evers & Simon Goebel (Hrsg.). (2021). Praktiken der (Im-)Mobilisierung (PDF)
Drinnen und Draußen: Sammelunterkünfte im Kontext von Herrschaft und MobilitätHelmwart HierdeisS. 110–113Rezension von: Günter Gödde & Sabine Stehle (Hrsg.). (2016). Die therapeutische Beziehung in der psychodynamischen Therapie (PDF)
Psychodynamische BeziehungsmusterGalina HristevaS. 113–116Rezension von: Leo Löwenthal (2021). Falsche Propheten (PDF)
Im Zwielicht: Die nicht so feine Kunst der umgekehrten PsychoanalyseHelmwart HierdeisS. 116–119Rezension von: Oliver Decker & Elmar Brähler (Hrsg.). (2020). Autoritäre Dynamiken (PDF)
Analyse des »fruchtbaren Schoßes«Martin AltmeyerS. 121–122Zum Gedenken an Martin Dornes (PDF)
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