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4 Seiten, PDF-E-Book
Erschienen: Juni 1995
Bestell-Nr.: 25582
»psychosozial«
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Horst-Eberhard Richter

Flucht ins Autoritäre? Der Film »Beruf Neonazi« als Lehrstück (PDF)

psychosozial 61 (1995), 43-46

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In einer Analyse des Films »Beruf Neonazi« wird gezeigt, dass es sich bei dem von W. Bonengel portraitierten Neonaziführer Althans um einen herrschsüchtigen Narzissten handelt, der es genießt, seine Mitmenschen zu provozieren und zu faszinieren. Darüber hinaus wird das Wiederaufleben des menschenverachtenden Autoritarismus der Nazis diagnostiziert, und es wird die Ansicht vertreten, dass Althans den Versuch unternehme, die Jugendlichen durch das Wecken einer irrationalen Bereitschaft zur masochistischen Unterwerfung unter eine starke Autorität so zu manipulieren, wie es im Dritten Reich im Umgang mit der Masse praktiziert wurde. Die Frage, wie sehr die Selbstinszenierungen von Althans Jugendliche ansprechen, wurden in Gesprächen mit Schülern und Schülerinnen untersucht, denen der Film vorgeführt wurde. Obgleich diese Jugendlichen sich von den politischen Propagandasprüchen von Althans distanzierten, waren vor allem männliche Jugendliche von seinem starken Auftreten fasziniert. Die Gespräche mit Jugendlichen zeigten auf eine beunruhigende Weise, dass der von den Rechtsextremisten wieder aufgewärmte Autoritarismus bei ich-schwachen Jugendlichen der neunziger Jahre ankommen könnte.

Stichworte: Radikalismus (Politik), Filme (Unterhaltung), Faschismus, Nationalismus, Narzisstische Persönlichkeit, Politische Einstellungen

Keywords: Political Radicalism, Motion Pictures (Entertainment), Fascism, Nationalism, Narcissistic Personality Disorder, Political Attitudes